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Artemisia Annua

Zur Gattung der Artemisia gehören bis zu 500 Arten. Die Wirkung der Heilpflanzengattung ist jedoch bei den meisten Vertretern ähnlich. Die bekanntesten Artemisia-Unterarten sind Beifuß und Wermut, häufig als Küchenkräuter bekannt.

Wirkung und Verwendung der Heilpflanze

Wirkung der Artemisia

Die Pflanze ist bis heute sehr gut erforscht und genutzt. Artemisinin ist der bekannteste Inhaltsstoff. Zahlreiche Polyphenole weisen zusätzlich entzündungshemmende Eigenschaften auf. Für die medizinische Verwendung steht ausschließlich Artemisia annua (= Einjähriger Beifuß) zur Verfügung. Nur dessen Inhaltsstoffe kommen als Heilmittel für bestimmte Erkrankungen zum Einsatz.

  • Die bekannteste Wirksamkeit ist die gegen Malaria. Der Inhaltsstoff Artemisinin der Artemisia annua ist als Malariamittel patentiert. Die Herstellung der Malaria-Medikamente erfolgt hauptsächlich in Indien und China.
  • Wichtig für eine hohe Wirksamkeit des Mittels bei Malaria ist die Einnahme in Form eines reinen Pflanzenextrakts. Nur so lässt sich eine hohe Heilungsrate erreichen.
  • Um die Wirkung an sich zu erzielen, ist zu berücksichtigen, dass der Inhaltsstoff Artemisinin ein interessantes Peroxid enthält. Sobald dieses mit Eisen in Verbindung gerät, zerfällt es in freie Radikale, die äußerst aggressiv wirken und bestimmte Zellen absterben lassen.
  • Um diesen Wirkmechanismus nicht schon im Magen-Darm-Trakt heraufzubeschwören, dürfen Medikamente mit Artemisinin nicht zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Peroxide sollen außerhalb des Magen-Darm-Traktes erst dann zerfallen, wenn die Erregerzellen erreicht sind. Nahrung mit Eisenanteil würde den Mechanismus zerstören.
  • Setzt man die gesamte Pflanze in Form des Pflanzenextraktes ein, ist eine Resistenzbildung, wie sie beispielsweise bei vielen Antibiotika zu beobachten ist, absolut gering. Handelt es sich um sehr widerstandsfähige Erreger in der Therapie, sollte das Medikament über die Heilung hinaus eingenommen werden.

Vielseitige Verwendung der Heilpflanze

Neben der Therapie bei Malaria-Patienten bietet die Heilpflanze ein weites Wirkstoffspektrum auch gegenüber anderen Erkrankungen.

  • Krebs - Während der Behandlung von Malaria-Patienten ist aufgefallen, dass diese Patienten zusätzlich unter verschiedenen Krebserkrankungen litten. Die Symptome der Krebskrankheit wichen ebenso wie die Malariasymptomatik. Etliche Studien haben im Nachgang erwiesen, dass Artemisia annua krebshemmende Eigenschaften aufweist.
  • Haut - In Bezug auf die Haut sind bei zahlreichen Hautkrebspatienten Besserungen eingetreten, sodass Weiterbehandlungen mit konservativer Medizin ausgesetzt werden konnten. Ebenso soll bei Neurodermitis-Patienten von positiven Erfolgen auszugehen sein. Hierzu können Artemisia-Salben verwendet werden.
  • AIDS und andere virale Infektionen - Auch hierzu gab es Meinungen, dass bei diesen Erkrankungen Besserungen unter Artemisia zu erfahren seien. Es gäbe wohl deutliche Hinweise darauf, dass Artemisinin Viren bekämpfen kann, wenn entsprechende Mittel im Anfangsstadium der Infektion verabreicht werden. Wissenschaftliche Belege stehen noch aus.
  • Grippe - Erfolge sind wohl auch bei grippalen Infekten zu anzunehmen. Hierzu soll sich Artemisia-Pulver eignen. Jedoch fehlen auch zu diesen Angaben noch die wissenschaftlichen Belege.
  • SARS-CoV-2 - In Potsdam forschen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung seit April 2020 an Zellkulturen, ob Artemisinin aus der einjährigen Beifußpflanze gegen SARS-CoV-2 wirkt.
  • Ebenso betreibt dazu die University of Kentucky ist eine klinische Studie. Auch hier möchten die Wissenschaftler belegen, dass die Wirkung des Pflanzen-Extraktes Artemisinin in Kombination mit Kaffee und Tee Erfolg verspricht.
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